HAHN Azubis belegen 4. Platz bei deutscher Meisterschaft der Mechatroniker

HAHN Azubis belegen 4. Platz bei deutscher Meisterschaft der Mechatroniker

Das Azubi-Team aus Valentin Butz und Jonathan Seis der HAHN Automation Group verpasste das Siegertreppchen bei der deutschen Meisterschaft der Mechatroniker um Haaresbreite: Mit nur 0,4% Punkten Rückstand belegten sie Platz vier. Während des mehrtätigen Wettkampfs der WorldSkills Germany vom 17. bis 21. Oktober im Festo Lernzentrum in St. Ingbert mussten die beiden Auszubildenden Mechatroniker gegen fünf Teams anderer Unternehmen antreten. Das Team der Sick AG konnte den Wettbewerb für sich entscheiden. Sie trainieren nun weiter, um Deutschland offiziell bei den WorldSkills Weltmeisterschaften im September 2024 in Lyon, Frankreich zu vertreten.

Alle zwei Jahre treffen sich die besten angehenden Mechatroniker zur deutschen Meisterschaft der WorldSkills Germany-Organisation. Von Montage und Anschluss, über Instandsetzung und Optimierung einer technischen Anlage erwarteten die Teilnehmer an drei Wettkampftagen jeweils drei bis vier aufeinander aufbauende Aufgabenstellungen, die sie als Team in einer vorgegebenen Zeit bewältigen mussten.

Fulminante Aufholjagd

Der erste Wettkampftag lief für Valentin und Jonathan leider alles andere als gut. Sie hatten mit vielen technische Problemen zu kämpfen und wurden vollkommen aus ihrem Konzept gebracht. Die Tagesaufgabe konnten die beiden angehenden Mechatroniker nur zu einem kleinen Teil fertigstellen und dadurch fast keine Punkte erzielen. „Nach dem Schlusspfiff waren sie am Boden zerstört. Es war klar, dass Gold und Silber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr zu erreichen waren und sie wissen, wozu sie eigentlich fähig sind“, erklärt Ausbilder Stephan Boos. „Es war einiges an gutem Zureden und Motivation durch den mitgereisten Mentaltrainer und mich notwendig, um die beiden wieder auf die Beine zu bekommen.“

Am nächsten Tag sollte alles anders laufen. Mit erhobenem Kopf starteten Valentin und Jonathan in den Wettbewerb und alle sahen sofort: Der vorherige Tag ist abgehakt. Sie starteten eine fulminante Aufholjagd, erledigten die Restarbeiten des Vortags und meisterten die eigentliche Tagesaufgabe mit Bravour. Noch vor Ablauf der Zeit konnten sie die Wettkampffläche verlassen. Als Lohn gab es tosenden Applaus aller Teilnehmer und Jurymitglieder.

Aufgabe des letzten Wettkampftages war es, die an den beiden ersten Tagen montierte und programmierte Sortieranlage in Sachen Taktzeit und Luftverbrauch zu optimieren. „Valentin und Jonathan gingen auf volles Risiko und bauten als einziges Team ihre Anlage nicht nur programmtechnisch, sondern auch mechanisch um“, so Boos. „Alle anderen konzentrierten sich nur auf die Programmabläufe.“ Und dieser Plan ging auf: Sie dominierten wie am Vortag das Feld und verließen bereits 36 Minuten vor Ablauf der Zeit als erstes Team die Wettkampffläche. Somit konnte das HAHN Team nicht nur die Extrapunkte für die effizienteste Anlage, sondern auch noch Zeitpunkte einstreichen.

Da auch die anderen Teilnehmer sehr gute Leistungen erbrachten, war es bis zur Siegerehrung spannend, ob die Aufholjagd noch für einen Platz auf dem Treppchen gereicht hatte. Am Ende verpasste das Team der HAHN Automation Group mit nur 0,4% Punkten den dritten Platz. „Unter diesen Umständen ist das ein grandioses Ergebnis. Ich bin mega stolz auf Jonathan und Valentin und sie können es auch sein“, freut sich Stephan Boos über die Leistung seiner Auszubildenden.

Teamleistung

Beim Regio Cup im Juli waren die beiden angehenden Mechatroniker noch Kontrahenten, zur deutschen Meisterschaft traten sie als Team an. Beide hatte nach der ersten Wettkampferfahrung im Sommer der Ehrgeiz gepackt: „Für mich ist es ein Reiz, sich mit anderen messen zu können“, erklärt Jonathan Seis. „Außerdem sammelt man beim Wettkampf und auch während der Vorbereitung innerhalb kürzester Zeit extrem viel Erfahrung, die auch im späteren Berufsleben weiterhelfen kann.“ Dem kann Valentin Butz nur zustimmen: „Meine Motivation an der deutschen Meisterschaft teilzunehmen war hauptsächlich, dass ich mein Können unter Beweis stellen und mich mit anderen Azubis auf meinem Gebiet messen wollte.“

Sie reisten gut vorbereitet zum Wettkampf an. Im September hatten sie bereits ein mehrtätiges Trainingslager durchlaufen. „Danach wussten wir genau wo wir stehen und an welchen Schrauben noch gedreht werden muss“, erklärt Ausbilder Stephan Boos. „Gemeinsam haben wir einen Trainingsplan erstellt und sind sukzessive einen Punkt nach dem anderen angegangen.“ Da das doch einige Punkte waren, fiel auch manches Wochenende dem Training zum Opfer. Ergänzend zum praktischen Training hatten die angehenden Mechatroniker auch zweimal die Möglichkeit an einem Mentaltraining mit einem Sportpsychologen teilzunehmen, bei dem unter anderem die Bewältigung von Anspannung und Aufregung im Mittelpunkt stand. „Der Aufwand hat sich, wie wir gerade nach Ablauf der Wettkampftage zwei und drei gesehen haben, sichtlich gelohnt“, so Boos.

Ausbildung attraktiv machen

Die HAHN Automation Group ist seit einigen Jahren Mitglied der WorldSkills Germany-Organisation, hat schon häufiger an den Wettbewerben teilgenommen oder war selbst regionaler Ausrichter. Das Lernen im Wettbewerb ist aus Sicht der Unternehmensgruppe eine perfekte Ergänzung zur Ausbildung selbst. Nur wer sich aus eigener Überzeugung heraus der Wettkampfsituation stellt und die geforderten Aufgaben mit persönlichem Interesse angeht, beweist den längeren Atem und erreicht häufig auch bessere Resultate.

„Die WorldSkills-Wettbewerbe sind meiner Meinung nach ein stark unterschätztes Tool, um auch das Ansehen der beruflichen Bildung in der Bevölkerung zu steigern und die duale Ausbildung für junge Menschen attraktiver zu machen“, findet Stephan Boos. „Aus diesem Grund richten wir seit 2021 auch jährlich den Regio Cup für Mechatroniker und Industriemechaniker in Rheinböllen aus, damit das Thema mehr verbreitet wird und viele von diesem tollen Konzept profitieren können.“ Und weiter: „Durch die Zusammenkunft verschiedener Betriebe entsteht darüber hinaus ein reger Austausch untereinander, was nicht nur die Wettkämpfe, sondern auch die Ausbildungskonzepte an sich betrifft.“

Gezielte Nachwuchsarbeit hat für die HAHN Automation Group einen sehr hohen Stellenwert. Unter einer qualifizierten Ausbildung verstehen die Ausbildenden nicht nur das Vermitteln von Fachwissen, sondern auch, junge Menschen bei ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Weitere Informationen finden Sie hier: Stellenangebote für Auszubildende.


Die Aufgaben forderten höchste Konzentration und Fingerspitzengefühl von Valentin Butz (li.) und Jonathan Seis (re.) der HAHN Automation Group.


Glückliche Teilnehmer und Experten nach dem Wettkampf in St. Ingbert.